12. Januar 2023

Weihnachtspäckchen für Rumänien

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33 Lkw, 5 Busse und 7 Begleitfahrzeuge machten sich am 3. Dezember 2022 zusammen mit insgesamt 230 Helferinnen und Helfern auf den Weg nach Bulgarien, Moldawien, Polen, Rumänien und in diesem Jahr auch in die Ukraine. Ihr Ziel: liebevoll gepackte Geschenke von Kindern und Familien aus ganz Deutschland an Kinder in den armen und ländlichen Regionen zu verteilen. Einer der Lkw-Fahrer war IBG Solar Mitarbeiter Frank Skiba. Seine Beschreibung der Reise hat uns sehr beeindruckt und berührt. Eine ausführliche Fassung finden Sie im detaillierten Reisebericht.

Die Idee des Weihnachtspäckchenkonvois ist schnell erklärt: Kinder verschenken gut erhaltenes Spielzeug an Kinder, die sonst kein Weihnachtsgeschenk bekommen würden. In ganz Deutschland wurden Päckchen in Schuhkartongröße mit Spielsachen, Malstiften, aber auch gut erhaltener Kinderkleidung und Hygieneartikeln von Kindern für Kinder gepackt. Viele davon auch mit einem persönlichen Weihnachtsgruß. Dieses Jahr konnten die Veranstalter Round Table Deutschland, Old Table und Lady Circle Deutschland den Päckchenkonvoi nach der Corona-Zwangspause endlich wieder starten. Rund 132.600 Päckchen machten sich auf den Weg gen Osten – verteilt auf 33 Lkws. An Bord eines nagelneuen 40-Tonners, einer Ford F-Max Sattelzugmaschine mit satten 500 PS und wunderschön lackiertem Sattelauflieger mit den Weihnachtspäckchenkonvoi-Motiven: IBG Solar Mitarbeiter Frank Skiba.

Seit er von der Hilfsaktion gehört hatte, ließ ihn der Gedanke daran nicht mehr los und kurz entschlossen meldete er sich als Fahrer an. Als einer der bisherigen Fahrer ausfiel, war schnell klar: Frank Skiba übernimmt seinen Platz auf dem Bock. Von IBG Solar kam umgehend grünes Licht für Urlaub in diesem Zeitraum und seine Kolleginnen und Kollegen übernahmen ohne zu zögern die Vertretung für ihn. 

Am Freitag, den 2. Dezember 2022, trafen sich alle Beteiligten in Hanau. Die aus ganz Deutschland ankommenden Lkw wurden in Konvoi-Aufstellung gebracht und mit ihrer Kennzeichnung für den humanitären Hilfstransport, Funkausrüstung, Verpflegung und Schneeketten ausgestattet. Frank Skiba war beeindruckt: „Nachdem ich den modernen nagelneuen Lkw gesehen hatte, habe ich mich gefragt, wie ich dieses riesige Monster jemals unbeschadet bis Rumänien fahren soll. Zum Glück hatte ich Dominik an meiner Seite, Leitender Disponent bei der Spedition, die den Lkw zur Verfügung gestellt hatte. Er fuhr die erste Etappe und erklärte mir in aller Ruhe die Bedienelemente. Automatik, Assistenzsysteme, Geräuschkulisse – ein moderner Lkw braucht sich in Sachen Komfort und Technik nicht mehr hinter einem Pkw zu verstecken.“

Am nächsten Tag ging es los: Unter Polizeibegleitung mit Sonderrechten startete der Konvoi zügig zur Autobahn. Rote Ampeln, Maut und Fahrerkarten waren außer Kraft gesetzt. In Rumänien sind 80 km/h auf Landstraßen und 110 km/h auf Autobahnen zulässig. Die modernen Trucks werden allerdings bereits bei 95 km/h abgeriegelt. In Ungarn galt es, das strikte Überholverbot für Fahrzeuge über 7,5 t zu beachten. Der Gesamt-Konvoi teilte sich auf in die Gebiete Rumänien Ost, Rumänien West, Bulgarien und Moldawien. Jeweils ein Führungsfahrzeug, die Lkw, der Reisebus für die Helfer und das Besenfahrzeug bildeten einen Teilkonvoi. Bis auf kurze Pausen für Fahrerwechsel, Verpflegung und einen Tankstopp in Österreich ging es nonstop bis Arad in Rumänien. Angekommen in der Zielregion teilten sich die Konvois noch mal in kleinere Einheiten, um in die eigentlichen Zielgebiete zu fahren. „Vor Ort wurden wir von Partnern wie Caritas und Rotem Kreuz mit entsprechenden Listen zur Zuordnung und mit Dolmetschern unterstützt“, erzählt Frank Skiba. „Rumänien ist ein Land, welches quasi aus Kreisverkehren, streunenden Straßenhunden, ja, schierem Reichtum, aber auch großer Armut besteht. Neben tollen Luxusautos bekannter westlicher Marken gab es auf derselben Straße Pferdefuhrwerke, extrem beladene Fahrräder und Fußgänger.“ 

Am Sonntagnachmittag war Satu Mare erreicht und das Team durfte eine Gästeunterkunft beim Bischof von Satu Mare beziehen. Am nächsten Tag ging es ab 7 Uhr in Kindergärten und Schulen – über enge Straßen in entlegene Bergdörfer. „Die leuchtenden Kinderaugen, die herzliche Aufnahme bei Lehrern und Schulleitungen, die Dankesbilder gemalt von den Kindern, Lieder und manchmal auch das Dankeschön auf Deutsch … unbeschreibliche Erlebnisse, die mir oft eine Träne in die Augenwinkel trieben. Für Müdigkeit und Strapazen blieb zur Empfindung weder Raum noch Zeit. Das ist mit Worten nicht zu beschreiben und diesen Versuch will ich gar nicht erst beginnen. Das muss jeder für sich entscheiden und erleben“, beschreibt Frank Skiba seine Erlebnisse.

Am Ende der Woche machten sich alle nach einer herzlichen Verabschiedung wieder auf den Rückweg. In Passau löste sich der Konvoi auf – die Stammfahrer machten sich mit ihren Lkws auf den Heimweg, für alle anderen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer ging es im Reisebus zurück nach Hanau zu ihren dort geparkten Autos. „Nach dem Konvoi ist vor dem Konvoi – auf Wiedersehen zum Weihnachtspäckchenkonvoi 2023“, da ist sich Frank Skiba sicher.

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