Ab sofort können nun auch wieder Anträge für die Förderung von Photovoltaik und Speichern gestellt werden. Seit November galt wegen der hohen Nachfrage ein Antragsstopp.
Thüringens Förderprogramm „Solar Invest“ erfreut sich großer Beliebtheit. Im November 2020 waren die Mittel für das vergangene Jahr ausgeschöpft und das Landesumweltministerium verhängte wegen der hohen Nachfrage einen Antragsstopp. Nun wird das Programm mit neuen Mitteln fortgesetzt. Im Landeshaushalt 2021 seien 12,8 Millionen Euro an Fördermitteln vorgesehen, teilte das Umweltministerium am Sonntag mit. Das Programm werde weiter ausgebaut.
Es werden weiterhin neue Photovoltaik-Anlagen zur Erhöhung des Eigenverbrauchs in Kombination mit Batteriesystemen oder sonstigen Speichern gefördert, ebenso die Nachrüstung bestehender Photovoltaik-Anlagen mit einem Speicher. Das Antrags- und Abrechnungsverfahren sei vereinfacht worden, hieß es vom Ministerium weiter. Bis zu einem Photovoltaik-Anlagengröße von 10 Kilowatt Leistung werde die Förderung als Festbetrag gewährt.
Der Zuschuss liegt den Förderrichtlinien zufolge dann bei 900 Euro pro installiertem Kilowatt. Bei Investition in größere Photovoltaik-Anlagen mit Batteriespeicher werden bis zu 25 Prozent der Summe gefördert. Bei Bürgerenergiegenossenschaften werden bis zu 40 Prozent der Investitionssumme gefördert. Wenn eine bestehende Photovoltaik-Anlage mit einem Speicher nachgerüstet wird, beträgt der Zuschuss 300 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität bei Anlagen bis 10 Kilowattstunden. Größere Speicher werden mit bis zu 25 Prozent der Investitionssumme bezuschusst. Über das Programm „Solar Invest“ werden zudem auch Mieterstrom-Projekte mit bis zu 80 Prozent finanziell unterstützt. Zudem fördert Thüringen auch Beratungsleistungen, Machbarkeitsstudien, Öffentlichkeitsarbeit oder Investitionen in Hausanschlussstationen. Der maximal mögliche Zuschuss je Vorhaben wird mit 100.000 Euro beziffert.
Die Bearbeitung der Anträge kann allerdings etwas dauern. „Aufgrund der hohen Antragszahlen für Solar Invest sowie die prioritär laufenden aktuellen Corona-Hilfen kommt es bei der Thüringer Aufbaubank zu Verzögerungen bei der Bearbeitung von Anträgen“, erklärte das Ministerium.
Die Solarförderung in Thüringen kann von Privathaushalten, aber auch kommunalen, kleinen und mittleren Unternehmen, Vereinen, Stiftungen, Wohnungsbaugesellschaften und Bürgerenergiegesellschaften beantragt werden. Landwirtschaftliche Unternehmen werden bei Beratungsleistungen und Machbarkeitsstudien bezuschusst. „Mit der Fortsetzung der Solarförderung wollen wir den Ausbau auch in den kommenden Jahren weiter unterstützen. Klimaschutz kann zum Konjunkturimpuls werden“, erklärte Grünen-Umweltministerin Anja Siegesmund. „Der neue Haushalt zeigt deutlich, wie wir Klimaschutz und gezielte klimafreundliche und innovative Technologien verbinden – um klimafreundlich und damit zukunftsfähig aus der Corona-Krise zu kommen.“
Im vergangenen Jahr waren rund 2600 Förderanträge im Zuge von „Solar Invest“ gestellt worden. 90 Prozent davon entfielen auf Kombilösungen aus Photovoltaik-Anlage und Batteriespeicher, wie das Thüringer Umweltministerium erklärte. 10 Prozent der Anträge bezogen sich demnach auf Erweiterungen bestehender Photovoltaik-Anlagen mit einem Speicher. Die Zahl der Photovoltaik-Anlagen in dem Freistaat sei seit 2016 – damals startete das Programm „Solar Invest“ – von 8200 auf 35.000 gestiegen. Die installiert Photovoltaik-Leistung erhöhte sich von 662 auf 1870 Megawatt.
Quelle: pv magazine