In China laufen viele Produktionen wieder an, so dass sich die Lage bei Photovoltaik-Komponenten bald entspannen könnte. Dennoch wird sich der vorübergehende Stillstand auf den Photovoltaik-Weltmarkt auswirken, da die Realisierung einiger Projekte wohl in das nächste Jahr verschoben wird.
Angesichts des Corona-Virus werden rund um den Globus wirtschaftliche Einbrüche erwartet. Die Aktienkurse und der Ölpreis sind bereits auf Talfahrt. Das ganze Ausmaß ist sicher noch nicht absehbar. Bloomberg New Energy Finance (NEF) hat am Donnerstag eine aktuelle Lageeinschätzung für die Photovoltaik-Industrie abgegeben.
Die Analysten berichten, dass in China die Produktionen wieder anlaufen. Dies könne den Druck auf die Versorgung mit Schlüsselkomponenten und Equipment wahrscheinlich etwas mildern. Allerdings werde es kurzfristig bei Lieferengpässen bleiben. Die aktuelle Situation in China habe gezeigt, dass die Wertschöpfungskette für die erneuerbaren Energien regional diversifiziert werden müsste, schreibt Bloomberg NEF. Gerade für Batterien bräuchte es auch lokale Produktionsstätten in Asien, Europa und den USA.
„Wir sind aktuell mehr über die Nachfrage besorgt“, heißt es im aktuellen Marktausblick von Bloomberg NEF weiter. Bei der Photovoltaik habe die chinesische Regierung einige der für 2020 vorgesehenen Projekte bereits in das kommende Jahr geschoben. Die Analysten reduzierten daher auch ihre Erwartungen für den Photovoltaik-Zubau in diesem Jahr. Sie gehen nun von einer global neu installierten Leistung zwischen 108 und 143 Gigawatt aus. Im Februar hatte Bloomberg NEF noch erwartet, dass der Photovoltaik-Weltmarkt in diesem Jahr zwischen 121 und 152 Gigawatt liegen wird. Mit der neuen Prognose sei es auch möglich, dass der globale Photovoltaik-Zubau gegenüber rückläufig sein wird.
Quelle: pv Magazine