11. Februar 2025

Stromspeicher – vom eigenen Strom profitieren


Image

Der selbst produzierte Strom ist unschlagbar günstig. Wer eine Solaranlage besitzt, spart nicht nur Netzentgelte und Umlagen, sondern senkt auch die Energiekosten deutlich. Tatsächlich kostet selbst erzeugter Strom oft nur halb so viel wie der über das öffentliche Stromnetz bezogene – oder sogar noch weniger. Der Schlüssel zu maximalen Einsparungen liegt im Eigenverbrauch. Doch wie können Sie Ihren selbst erzeugten Strom auch dann nutzen, wenn die Sonne nicht scheint? Die Antwort: Stromspeicher.

Wie funktioniert ein Stromspeicher?

Ihre Solaranlage produziert am meisten Strom über Mittag, wenn die Sonne am höchsten steht. Während dieser Zeit könnten Sie zwar alle elektrischen Geräte einschalten, doch wer ist schon mittags zu Hause, um den Strom zu nutzen? Abends, wenn der Strombedarf in den meisten Haushalten steigt, müssen Sie sonst wieder auf Netzstrom zurückgreifen.

Mit einem Stromspeicher ändert sich das: Der über Mittag erzeugte Strom wird gespeichert und steht Ihnen zur Verfügung, wenn Sie ihn brauchen – sei es für die Beleuchtung am Abend, den Fernseher oder die Waschmaschine. Das Ergebnis: Weniger Stromzukauf vom Netzbetreiber und mehr Unabhängigkeit.

Rechnet sich ein Stromspeicher?

Stromspeicher sind in den letzten Jahren deutlich günstiger geworden. Für kleinere Geräte haben sich die Preise sogar halbiert, sodass sich die Investition oft schon nach wenigen Jahren amortisiert. Doch wie finden Sie heraus, ob sich ein Speicher für Sie lohnt?

So berechnen Sie die Kosten pro Kilowattstunde (kWh) für Ihren Speicher:

  1. Bestimmen Sie die Ladezyklen, die Lebensdauer und die Speicherkapazität Ihres Speichers.
  2. Multiplizieren Sie diese Werte miteinander: Ladezyklen x Lebensdauer x Speicherkapazität.
  3. Ziehen Sie 15 % für Wirkungsgradverluste ab.
  4. Teilen Sie den Anschaffungspreis (ohne Fördermittel) durch die errechnete Zahl.

Das Ergebnis zeigt Ihnen, was Sie eine kWh gespeicherten Stroms kostet. Liegen diese Kosten unter dem Preis, den Ihr Stromanbieter verlangt, lohnt sich der Speicher.

Woraus besteht ein Stromspeicher?

Ein moderner Batteriespeicher besteht aus mehreren Komponenten:

  • Batterie: Speichert den erzeugten Strom.
  • Batteriemanagementsystem (BMS): Überwacht die Batteriezellen, sorgt für gleichmäßiges Laden und schaltet den Speicher bei Überhitzung ab.
  • Batterie-Wechselrichter: Wandelt den Gleichstrom aus der Batterie in Wechselstrom um, der im Haushalt genutzt werden kann.
  • Energiemanagementsystem: Optimiert den Eigenverbrauch und steuert, wann Strom gespeichert oder ins Netz eingespeist wird. Moderne Systeme können sogar Wettervorhersagen einbeziehen.

Ein Tag mit Solarstromspeicher: Einblick in den Alltag

  • 2 Uhr nachts: Familie Müller schläft, aber die Heizung, der Kühlschrank und die Außenbeleuchtung laufen weiter – der Strom kommt aus dem Speicher.
  • 6 Uhr morgens: Herr Müller steht auf. Die Sonne ist noch nicht aufgegangen, daher deckt der Speicher weiterhin den Strombedarf.
  • 8 Uhr: Frau Müller und die Kinder wachen auf. Der Speicher ist fast leer, sodass eine kleine Menge Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen wird. Kurz darauf beginnt die PV-Anlage mit der Stromproduktion.
  • Tagsüber: Die PV-Anlage produziert bei Sonnenschein auf Hochtouren. Da der Stromverbrauch gering ist, wird der überschüssige Strom im Speicher abgelegt.
  • 16 Uhr: Die Familie kommt nach Hause. Rasenmäher, Fernseher, PCs, Waschmaschine und Herd laufen. Ein Teil des Strombedarfs wird direkt durch die PV-Anlage gedeckt. Nach Sonnenuntergang übernimmt der Speicher.

Lohnt sich das Nachrüsten eines Speichers?

Besitzer älterer Photovoltaikanlagen (vor 2010) profitieren weniger von einem Speicher, da der damals für eingespeisten Strom gezahlte Tarif oft höher ist als die aktuellen Stromkosten. Für Anlagen, die in den letzten Jahren installiert wurden, ist eine Nachrüstung jedoch meist wirtschaftlich sinnvoll.

Neuste Artikel


Archiv

Schlagwörter